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Kastration von Streunerkatzen

Der Dorferneuerungsverein unterstützt die Kastration von Streunerkatzen

 

Streunerkatzen sind Nachfahren von unkastrierten Hauskatzen mit Freigang. Katzen pflanzen sich unglaublich schnell fort: Drei Mal im Jahr kann jede weibliche Katze bis zu 5 Junge zur Welt bringen. Im Extremfall bedeutet das 30 (!) Nachkommen nach nur zwei Jahren.

 

In Gaaden lebt eine Population von Streunerkatzen, die sich bisher unkontrolliert vermehrte. Laut Tierhaltungsverordnung sind Katzen, die regelmäßigen Zugang ins Freie haben, zu kastrieren. Da sich keine Besitzer ausfindig machen ließen, gingen wir – fünf Frauen aus Stollhof und Gaaden - das Problem in Eigeninitiative an. Zuallererst musste die Finanzierung geklärt werden. Die Tierschutzobfrau des Landes NÖ informierte, dass das Land NÖ, die Gemeinde Hohe Wand und die Tierärztekammer die Kastrationskosten zu je einem Drittel finanzieren könnten.

 

Aufgrund der fehlenden Unterstützung der direkten Anrainer, begannen wir, die Katzen täglich bei der Gaadener Kapelle anzufüttern. Relativ bald zeigten sich die ersten noch scheuen Tiere und wir bekamen nach und nach einen Überblick über Anzahl und Gewohnheiten der Katzen.

 

Der nächste Schritt war das Aufstellen von Lebendfallen: Mithilfe von Ködern wie Thunfisch und Spezialfutter-Schälchen sollten die Katzen hinein gelockt werden. Stündlich kontrollierten wir, um den Stress für gefangene Tiere möglichst gering zu halten. Saßen sie endlich in der Falle, brachten wir sie zur Tierärztin in Maiersdorf, die sie kastrierte, eine Ohrmarkierung anbrachte und von Parasiten befreite. Nach der Aufwachphase in einem Transportkäfig waren sie heilfroh, wieder in ihrem Revier freigelassen zu werden. Nach anfänglichen Erfolgen - in der ersten Woche konnten wir drei weibliche Katzen fangen - mussten wir auch Rückschläge hinnehmen. Die Fallen waren leer, die Köder gefressen, Schälchen verschwunden,… nun ist viel Geduld und ein langer Atem gefragt. Mittlerweile sind neun Katzen kastriert. Da sie weiterhin täglich gefüttert werden, haben sie schon an Gewicht zugelegt und sehen bereits viel gepflegter aus. Wir zimmerten sogar ein Futterhaus, das es auch bei Schlechtwetter ermöglicht, die Katzen zu versorgen. Einige der Katzen erkennen nun schon die Futterlieferantinnen und zeigen sich bald nachdem die Schüsseln gefüllt sind.

 

Die Kastrationskosten per se sind zwar durch die öffentliche Hand abgedeckt, die Ausgaben für die Fallen, Antiparasitika, Köder, Futter und Futterhaus werden jedoch nicht übernommen und müssen durch Spenden finanziert werden. Der Dorferneuerungsverein „Stollhof-Gaaden lebenswert“ übernahm mit einer Spende ca. 50 % der geschätzten anfallenden Kosten. Futterspenden werden auch weiterhin jederzeit gerne entgegen genommen. Da uns die Katzen nun schon sehr vertraut sind und sich auch ihrerseits viel zutraulicher zeigen als zu Beginn, beschlossen wir, ihnen Namen zu geben. Wir hoffen, dass Peanut, Lexi, Jeffrey und Co. ihr weiteres Leben unbeschwert in ihrer angestammten Umgebung verbringen können.

 

Kommentare: 1
  • #1

    Irene Treitner (Dienstag, 21 Dezember 2021 21:33)

    Find ich toll - die Katzen habe vor Ihrem Einsatz wirklich bedauernswert ausgesehen!