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Heimische Faschingsbräuche

Die Faschingszeit beginnt nach Weihnachten und dauert bis zum Aschermittwoch. Die Länge des Faschings orientiert sich am variablen Datum des Ostersonntags, dem Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond (frühestens am 22. März und spätestens am 25. April). Dieses Jahr ist die Faschingszeit besonders lange, der Faschingsdienstag fällt auf den 1. März 2022, das Osterfest auf den 17. April 2022.

Es haben sich viele, regional unterschiedliche Faschingsbräuche etabliert, einige stammen wohl noch aus heidnischer Zeit.

Den beliebten Faschingskrapfen gibt es in Österreich vermutlichlich schon seit dem 9. Jahrhundert.  Aufgrund der meist schlechten Versorgung mit Nahrung riet man dem einfachen Volk kurz vor Beginn der Fastenzeit statt Brot, die wesentlich kalorienreicheren Krapfen zu essen. So sollten die Menschen die kommende Fastenzeit körperlich besser überstehen.

Beim mehr oder weniger beliebten Brauch des „Fasching Einreitens“ treiben unsere Jugendlichen in der Nacht zum Stefanitag (26. Dezember) allerlei Streiche. Sie streuen Stroh auf den Straßen von Haus zu Haus, um Liebenden den (früher eisigen) Weg zueinander leichter begehbar zu machen. Oft wird auch Holz vor Haustüren aufgeschlichtet, welches die heimgesuchten Bewohner erst mühsam wegräumen müssen, um das Haus verlassen zu können. Weniger originell aber immer wieder beliebt ist das „verzahn“ von Bankerln. 

Leider schon ganz verschwunden ist das „Faschingnarrner". Kinder verkleideten sich und gingen am Faschingdienstag von Haus zu Haus. Mit dem Spruch „Göds – Göds! Krapf - Krapf!“ baten sie um Krapfen und ein wenig Geld. Dieser Brauch findet sich in ähnlicher Form beim „importierten“ Halloween wieder.
 

Früher gehörten zahlreiche Faschingsbälle zu den lange ersehnten Höhepunkten des Jahres. So hatte das „Gasthaus zur Hohen Wand“ der Familie Strizek einen großen Saal speziell für Veranstaltungen, und später war der Zierhoferwirt „die“ Lokalität für Jugend-, Arbeiter- und Feuerwehrbälle. Beim Kindermaskenball herrschte Drängerei und ein „Griss“ um die ersten Plätze bei der Wahl der originellsten Maskierungen. Mangels geeigneter Räumlichkeiten können heute leider keine Bälle mehr direkt in der Ortschaft stattfinden.

Der Dorferneuerungsverein veranstaltet seit vielen Jahren am Nachmittag des Faschingdienstag einen beliebten Faschingsausklang mit Krapfen, gebackenen Mäusen und viel guter Stimmung – zuletzt im Jahr 2020 als letzte Veranstaltung vor der Pandemie.

Jetzt hoffen wir auf 2023 und wünschen trotz allem einen schönen Fasching!

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Kommentare: 1
  • #1

    Sonja (Freitag, 18 Februar 2022 18:48)

    Sooo nette Bilder! Super Idee. Danke