Die Franziskus-Kapelle

  • erbaut 1858

  • neu errichtet 2005 

  • geweiht dem hl. Franz von Assisi 

  • Franziskusstatue aus Südtirol


Kapelle mit wechselhafter Vergangenheit am Ortseingang Stollhofs

Der Überlieferung nach errichteten Bewohner Stollhofs die Kapelle im Jahr 1858 anlässlich eines Choleraausbruchs in Österreich. Zwischen 1830 und 1873 verzeichnete man in Österreich sieben Choleraepidemien. In der Prosset raffte die Seuche laut Pfarrchronik im Jahr 1855 20 Menschen dahin. Auch in Stollhof sind mehrere Todesfälle belegt, angeblich schleppten Soldaten die Cholera in unsere Gegend ein. 

Die Cholera ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst wird. Es treten schwere „reiswasserähnliche“ Durchfälle auf, die unbehandelt in bis zu 70 % der Fälle tödlich verlaufen. Die Ausbreitung erfolgt zumeist über verunreinigtes Wasser. Die Choleraausbrüche in Wien waren mit der Anstoß für den Bau der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung. Durch die Versorgung der Menschen mit reinem Trinkwasser verschwand die Cholera in Österreich.

Der „Dehio“, ein Buch, das die österreichischen Kulturdenkmäler beschreibt, nennt am Ortseingang Stollhofs eine „Marienkapelle mit Blendgiebel und Silhuettepilaster“ - das sind architektonische Schmuckelemente der Fassade. Ursprünglich dürfte die Kapelle also der Heiligen Maria geweiht gewesen sein. 

Aufgrund von Baufälligkeit wurde die Kapelle 2005 neu errichtet und dem heiligen Franz von Assisi geweiht- im Inneren befindet sich heute eine von P. Markus Rauchegger gestiftete Statue des heiligen Franziskus aus Südtirol. Die Statue wurde vom Holzschnitzer Georg Lanzinger aus Sexten gefertigt. 
Am Sonntag, dem 29. Mai 2005 fand die Einweihung der "Franziskuskapelle" statt. Sie befindet sich im Privatbesitz der Familie Johann Zierhofer.

 

(Text: Ulrike Heißenberger, Brigitte Klauser)