Das Hofmann-Kreuz

  • zum Gedenken an den 1863 ermordeten Franz Hofmann

  • 2022 neu errichtet von Johann Steinacher 

  • Bild vom Maler Walter Paulusberger aus Aspach in Oberösterreich


„Meuchlerischer Gattenmord“

Der Bergmann Franz Hofmann aus Maiersdorf wurde im Oktober 1863 im Wald oberhalb des heutigen Festplatzes ermordet. Auf dem Heimweg von einem Einkauf in Piesting wurde er mit einer Hacke erschlagen und beraubt. Die Wiener Neustädter Lokalzeitung berichtete am 13.2.1864 aus dem Gerichtssaal: „Die öffentliche Stimme bezeichnete bald die Gattin des Ermordeten, Katharina Hofmann, als Urheberin des Mordes, umso mehr, da erwiesen war, dass sie mit dem 32-jährigen Burschen Johann St. von Maiersdorf schon seit sechs Jahren im ehebrecherischen Verhältnis stand.“ Es folgt die detaillierte Beschreibung der schweren Verletzungen des Ermordeten. Zur Angeklagten: „Sie ist vollkommen ruhig und gefasst (…) und wiederholte mit klarer und verständlicher Stimme ihr bereits in der Voruntersuchung abgelegtes Geständnis.“ Katharina Hofmann gab an, Johann St. habe sie zum Mord angestiftet und bedroht. Anfangs war auch Johann St. mitangeklagt und der Staatsanwalt beantragte für ihn eine Strafe von 12 Jahren Haft. Mangels an Beweisen wurde er jedoch freigesprochen. Zunächst verhängte das Gericht die Todesstrafe über Katharina Hofmann, einige Monate später wandelte es diese aber in 20 Jahre schweren Kerkers um. Das erste Kreuz soll der Sohn des ermordeten Franz Hofmann an dieser Stelle aufgestellt haben.


Im Jahr 1963 wurde ein Kreuz mit Bild neu errichtet. Im Laufe der letzten 60 Jahre ist das alte Kreuz morsch geworden und das Bild, das in den 1990iger Jahren übermalt worden war, völlig abgeblättert.

 

Auf Anregung des Dorferneuerungsvereines fertigte Zimmermeister Johann Steinacher 2022 ein neues Kreuz aus Lärchenholz an, die Waldbesitzer Fam. Moser, die Gemeinde und der Dorferneuerungsverein finanzierten das Material und ein neues Bild. Der Maler Walter Paulusberger aus Aspach in Oberösterreich, der aufgrund der Gestaltung des Bildstockes in Dreistetten bekannt ist, wurde mit der Ausführung beauftragt. Das Motiv ist entsprechend dem alten Bild gestaltet worden. Aufgrund der speziellen Grundier-, Mal- und Brenntechnik des Malers kann die Haltbarkeit des Bildes auch im Freien gewährleistet werden. Die korrekten Sterbedaten des getöteten Mannes konnten aus den alten Pfarrbüchern eruiert werden. Ein Gedenkschild mit der Inschrift: „Ein Vater Unser für Franz Hofmann, ermordet am 24.Oktober 1863“ erinnert an den Vorfall vor 160 Jahren und lädt zum Gebet ein. 

(Text: Ulrike Heißenberger)