• Wegkapelle aus dem Jahr 1806

• zum Gedenken an Josef Wedl

Die alte Wegkapelle im Besitz der Familie Johannes Weik wurde zum Gedenken an ein tragisches Ereignis, das sich im Jahr 1806 zutrug, errichtet. Sie wurde von Familie Weik renoviert und im Mai 2023 neu geweiht.

Charaktergebend ist das Putzkreuz im Giebelfeld. Im Inneren finden sich Bilder der Heiligen Familie und eine Holzstatue, die Christus, den guten Hirten, darstellt. An der Kapelleninnenwand rechts befand sich eine Tafel mit der Inschrift: „Josef Wedl, der als einundzwanzigjähriger Jüngling im Jahr 1806 gestorben, bittet die Leser, seiner mit einem Vaterunser zu gedenken.“ Leider wurde diese Gedenkschrift entwendet.

Laut Pfarrmatriken war der junge Mann damals wohnhaft in Stollhof Nr. 25, heute Haus Weik. Eine mündliche Überlieferung erzählt eine traurige Geschichte: Josef Wedl soll sich auf der Heimkehr vom Krieg befunden haben. Womöglich hatte er als Soldat in den zu dieser Zeit tobenden Napoleonischen Kriegen gekämpft. Er hatte den Krieg überlebt, sollte sein Zuhause aber dennoch nicht mehr wiedersehen. Kurz bevor er seine Heimat in Stollhof erreichen konnte, sei er erfroren. In den Pfarrmatriken findet sich jedoch ein Eintrag, demzufolge Josef Wedl am 14. August 1806 „an der Abzöhrung“ - also an Unterernährung – starb. Diese „Abzehrung“ kann durch Hunger aber auch durch eine Krankheit wie die Tuberkulose verursacht worden sein.

Angehörige errichteten diese Kapelle wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Gedenken an den in jungen Jahren verstorbenen Mann.

(Text: Ulrike Heißenberger, Brigitte Klauser)